Ein Ruhrgebiets-Musik-Projekt von Stefan Kaspring

Ich bin Pianist und Komponist, geboren und aufgewachsen im Ruhrgebiet. Als ich vor kurzem nach 20 Jahren „Abwesenheit“ wieder ins Ruhrgebiet zurückgezogen bin, bekam ich das Gefühl wieder „zu Hause“ zu sein und begann gleichzeitig meine alte Heimat mit einem neuen, frischen Blick zu sehen.


Davon inspiriert entstand die Idee und der Wunsch (instrumentale) Musik zu konzipieren und zu komponieren, die einen Bezug zu meinen Wurzeln, zum Ruhrgebiet hat. Die Frage war dann: Wie könnte instrumentale Musik klingen, die mit dem Ruhrgebiet zu tun hat?


So entstand das Konzept für ‚REVIERKLANG‘:

Die zentrale Idee ist, Original-Geräusche und -Klangkulissen aufzunehmen, die besonders für das Ruhrgebiet stehen, Musik darauf zu komponieren und aufzubauen, die von den Original-Klängen ausgeht und inspiriert ist, während diese wiederum als musikalisches Element in die Musik integriert werden.

Mein Instrument, das Klavier, bekommt einen neuartigen metallischen Klangcharakter, wird gewissermaßen zum „Stahl-Piano“, zum „Revier-Klavier“; dafür arbeite ich mit einer neuen Piano-Entwicklung (dem „Una Corda“) des visionären Klavierbauers David Klavins, bei dem u.a. der Rahmen erstmals aus Stahl und nicht aus Gusseisen besteht.

Als Melodie-Instrument drängt sich das Bandoneon auf:
Sein Klangcharakter passt gut in das Klang-Konzept, doch vor allem ist es das Musikinstrument mit dem stärksten Ruhrgebiets-Bezug. Denn in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war es DAS Instrument des Bergmanns im Ruhrgebiet, genannt das „Klavier des kleinen Mannes“. Es gab mehrere Bandoneon-Vereine in jeder Stadt, das Instrument war Bestandteil der Alltagskultur des Ruhrgebiets.
Das ist heute (leider) selbst im Ruhrgebiet kaum noch bekannt.